Trockenfutter Teil 2

Die Wahrheit über den Fleischanteil im Futter und wie Sie, die Angaben verstehen sollten.

Ein Beispiel eines Trockenfutters:

Zusammensetzung:

Frisches Hähnchenfleisch (70 %), Bruchreis, Mais, getrocknetes Hühnerprotein, hydrolisiertes Geflügelprotein, getrocknete Bierhefe, getrocknete Apfelpulpe, Lachsöl, Yucca-Extrakt, kaltgepresstes Leinsamenöl, kaltgepresstes Olivenöl, Grünlippmuschel-Extrakt, getrocknete Karotten, getrocknete Tomaten, getrocknete Aufrechte Studentenblume, getrockneter Löwenzahn, getrockneter Brokkoli, getrockneter grüner Tee, getrocknete Kamille, getrockneter Oregano, getrocknete Mariendistelsamen, getrocknete Cranberrysamen, getrocknete Algen, Kaliumchlorid.

Analytische Bestandteile:

Rohprotein: 26%, Rohfett: 16%, Rohfaser: 2%, Rohasche 7,9%

Zusatzstoffe:

Vitamine: 3a672a/Vitamin A 10.000 IE, 3a671/Vitamin D3 1.600 IE, 3a700/Vitamin E 150 mg. Spurenelemente: 3b104/Eisen 75 mg, 3b201/Jod 3 mg, 3b405/Kupfer 19 mg, 3b503/Mangan 40 mg, 3b603/Zink 50 mg, 3b607/Zink 100 mg, 3b801/Selen 0,4 mg.

Frischfleisch enthält ca. 70 % Wasser, das dem Fleisch bei der Trocknung entzogen wird. Wenn also 1 kg Frischfleisch getrocknet werden, bleiben davon ca. 350 g Trockenfleisch übrig. Berücksichtigt man bei einem deklarierten Fleischanteil von 70 % die Trocknung, bleiben nach dem Herstellungsprozess ca. 17 % Trockenfleisch übrig. Wenn also auf dem Futtermitteletikett steht, dass 70 % Frischfleisch enthalten sind, ist diese Angabe irreführend!

Der Begriff „Fleisch“ kann aber auch alles bedeuten. Sämtliche tierischen Nebenprodukte könnten damit gemeint sein. Während diese Bestandteile im Trockenfutter von geschlachteten, wie auch selbst verstorbenen Tieren stammen können, werden hier aber auch Fleischteile mitverarbeitet, die von Krebszellen zerfressen wurden. Auch gemahlenen Tierkadavern und Schlachtabfällen wie Federn, Füße, Schnäbel, Hufe, Tierkot, überfahrene Wildtiere, eingeschläferte Hunde und Katzen sind mit dabei. Je billiger, desto besser. Durch die Hocherhitzung werden viele Inhaltstoffe gekillt und daher Vitamine und Mineralstoffe dann in viel zu hohen Dosen künstlich zugesetzt (Zusatzstoffe). Wir haben hier nicht nur die Ungewissheit über die wirklichen Inhaltsstoffe, aber auch eine Menge Chemie, also künstliche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Trockenfutter muss ist in der Regel voll von künstlichen Vitaminen schon selbst durch das Herstellungsverfahren sein, da die verarbeiteten Zutaten selbst keine oder zu wenig davon enthalten.

Um sich davon nicht täuschen zu lassen, ist wichtig ein Blick auf die analytischen Bestandteile zu werfen. Anhand der Angaben, können Sie den Kohlenhydratanteil berechnen. Dazu nutzen Sie gerne meinen Kohlenhydratrechner. Die Zusammensetzung in der Zutatenliste und der Vergleich der Nährstoffe (Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate) lässt eine genaue Beurteilung des Futters zu.

Kohlenhydraten sind meist Mehrfachzucker (Polysaccharide). Als typischer Vertreter ist hier den meisten die „Stärke“ ein Begriff. Sie finden wir u.a. in Getreide, Kartoffeln, Reis. Kohlenhydrate sind in Getreide, Reis und vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Sie liefern ähnlich viel Energie wie Eiweiß. Wenn Ihr Tier jedoch zu viele Kohlenhydrate frisst, wandelt der Körper diese Zuckerbestandteile in Fett um. Im Gegensatz zu den Proteinen benötigt der Hund Kohlenhydrate nur in kleinen Mengen (=<10%), Katzen fast gar nicht. Katzen sind im Vergleich zu Hunden stärker an die Aufnahme von Fleisch adaptiert. Sie sind fettliebende Fleischfresser.

Zu viel davon ist überflüssig und kann sogar Krankheiten nach sich ziehen. In erster Linie ist hier Übergewicht zu nennen, es kann zu Magen-Darm-Erkrankungen oder auch Diabetes kommen. Zu viele Kohlenhydrate greifen die Zähne an, es führt erwiesenermaßen zu schweren Schäden an den Zähnen und Zahnfleisch.

Leider ist in vielen Fertigfuttermitteln ein hoher Kohlenhydratanteil, der häufig aus Getreide besteht, meist um die 70-90%.

  1. Zusatzstoffe wie Hormone, Geschmacksverstärker wie Glutamat und Süßstoffe werden auf den Etiketten wenn überhaupt als „Würze“ oder „Aroma“ erwähnt.
  2. Fleisch ist meist aus grausamer Massentierhaltung und voller Antibiotika, Hormonen und weiteren Giften, welche die Nutztiere in ihrer Qual gefüttert bekommen.

Dabei ist es völlig unabhängig, ob es sich um günstige oder teure Anbieter handelt.

Achten Sie daher genau auf die Deklaration und die Reihenfolge der Inhaltstoffe. Je weiter vorne das Getreide gelistet ist, desto mehr davon ist im Fertigfuttermittel enthalten. Bedenken Sie aber auch, dass inzwischen Hersteller Getreide trennen, in dem Sie Reis, Mais als einzelne Inhaltstoffe nennen und somit die Reihenfolge verändern.

Nun ist Getreide nicht grundsätzlich schädlich für Ihren Hund, bei der Katze sieht es schon anders aus. Allerdings können Weizen, Mais und Co. leicht Allergien auslösen, die sich in Verdauungsproblemen, Hautauffälligkeiten oder gar Verhaltensstörungen zeigen können. Es kommt immer auf die richtige Menge an.

Hunde sind keine reinen Fleischfresser, sollten jedoch trotzdem hauptsächlich Proteine und Fett zu sich nehmen. Die Biologie des Hundes zeigt, dass sein Körper gar nicht auf eine solche Art von Futter ausgelegt ist. Das Gebiss, seine Zähne, sind auf Verwertung von Fleisch, Knochen und Knorpel ausgelegt. Auch der kurze Darm mit maximal sieben Meter Länge (bei kleinen Rassen-zwei Meter) braucht leicht verdauliche, tierische Proteine.

Das gilt nicht nur für das Futter selbst, sondern auch für alle Arten von Leckerlies – damit auch industriell gefertigter Hundekuchen.

Pflanzliche Inhaltsstoffe sollten im Futter nur in geringsten Mengen vorkommen.

Weiterer wichtiger Punkt ist, dass das Trockenfutter dem Körper sehr viel Flüssigkeit entzieht. So kristallisieren sich die sonst im Urin aufgelösten Salze. Der ph-Wert verschiebt sich aufgrund des Futters in einen Bereich, in dem sich Kristalle bilden können. Ist der ph-Wert dauerhaft zu niedrig, begünstigt das die Entstehung von Oxalat-Steinen. Den Wasserverlust müssen Hunde und Katzen durch vermehrtes Trinken ausgleichen (Trockenfutter enthält durchschnittlich einen Feuchtigkeitsgehalt von 9 %, Nassfutter und Barf dagegen 70-80 %). Bei Katzen ist das, als ehemaliges Wüstentier fast nicht möglich, denn Katzen decken ihren Wasserbedarf fast ausschließlich über die Beute bzw. das Nassfutter. Das Trockenfutter aufsagt alles Flüssige, was ihm begegnet, speichert es auch die Magensäure, die es eigentlich zersetzen sollte. Der Körper muss mehr Magensäure erzeugen, er wird automatisch höher konzentriert. Gleichzeitig funktioniert der Körper eines Hundes so, dass bei erhöhter Produktion von Magensäure auch mehr Speichel produziert wird.

Verwendet man aus welchem Grund auch immer ein herkömmliches Trockenfutter und weicht dieses vorher ein, so kann es im Magen nicht mehr aufquellen. Dies kann dazu führen, dass Ihr Tier weniger an Magenschmerzen leidet und weniger Bauchschmerzen bekommt, da:

  • Wasser ist unentbehrlich für die Lösung der Futterbestandteile im Verdauungstrakt.
  • Wasser ist zuständig für den Transport der Nährstoffe aus dem Darm über die Blutbahn zu den Geweben.
  • Wasser ist verantwortlich für den Zellstoffwechsel und für die Ausscheidung von harnpflichtigen Stoffen über die Nieren.
  • Ein gut abgedeckter Wasserbedarf ermöglicht es die Körpertemperatur zu regeln.

Der Wasserbedarf wird zum Teil durch das Verbrennen von Nährstoffen im Stoffwechsel sowie durchs Futter abgedeckt. Den Rest muss über Trinkwasser aufgenommen werden. Beim Trockenfutter, erhöht sich deutlich die Wassermenge pro Tag.

Fütterung mit Nassfutter: 20 bis 50 ml/kg

Fütterung mit Trockenfutter: 50 bis 100 ml/kg

Denken Sie bitte an die kostenintensiven Behandlungen durch einen Veterinärmediziner, die in späteren Jahren zwangsläufig notwendig werden. Was man zuvor vermeintlich bei Futter eingespart hat, kommt nun teuer zu stehen.

Vielen ist es nicht bewusst, aber das Trockenfutter besteht zu 60 bis sogar 70 % aus Inhaltsstoffen, die den Tierkörper ungenutzt wieder verlassen. Das hat nicht nur eine Nährstoffunterversorgung zur Folge, aber auch der Kotabsatz steigt drastisch, was sämtliche Organe des Tiers belastet (Hund sollte 1-2mal pro Tag eine kleine Menge Kot absetzen).

Das nährstoffarme Futter muss geschmacklich auf ein Niveau gehoben werden, das dem Tier möglichst zusagt, damit der Tierhalter es gern immer wieder kauft. Dabei kommen nicht nur Aromen und Farbstoffe zum Einsatz, sondern auch noch jede Menge künstliche Vitamine, Geliermittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, Bindemittel und Konservierungsstoffe. Selbst die Nährwerte, die das Tier verarbeiten kann, bringen ihm in der Regel kaum bis gar nichts. Der Grund liegt auch hier bei der fehlenden Flüssigkeit. Damit der Körper des Tieres diese verwerten könnte, müssten die Trockenfutterstücke zunächst im Wasser aufgelöst werden.

Es werden immer mehr Mittel eingesetzt, die den Appetit zusätzlich anregen sollen, um die Einnahmemenge des Trockenfutters doch noch irgendwo zu steigern. Die Folgen sind dann nicht nur Mangelernährung und schwerwiegende Erkrankungen, auch Übergewicht reiht sich damit in die potentiellen Gefahren ein.

Achtung vor dem Hinweis „ohne Konservierungsstoffe“: Chemische Bestandteile, wie Butylhydroxytoluol (kurz BHT), Butylhydroxyanisol (BHA), Etoxyquin (EQ) und Formaldehyd werden meist als Konservierungsstoffe eingesetzt. Sie verursachen nicht nur allergische Reaktionen, sondern gelten ganz offiziell sogar als hochwirksame und langanhaltende Gifte. Und egal, was auf der Verpackung steht, das industriell hergestellte Trockenfutter enthält immer Konservierungsmittel. Ansonsten könnte eine solch lange Haltbarkeit niemals gewährleistet werden.

So mancher Experte geht in dieser Sache sogar so weit, Trockenfutter als aktive Sterbehilfe zu bezeichnen. Ob dem tatsächlich so ist, müssen Sie für sich selbst entscheiden.

Wenn die Tiere sich selbst aussuchen könnten was sie fressen – wie das die Natur ja so vorgesehen hat – würden sie sich niemals fehl ernähren.